Tim und Struppi im Kongo Ford T Noire 1910 Hergé Moulinsart 1/43

Tim und Struppi im Kongo – Das Abenteuer, das die Legende formte

Tim im Kongo, erstmals 1931 im Le Petit Vingtième veröffentlicht, ist das zweite Album der weltberühmten Reihe von Hergé. Hier nimmt der junge Reporter Tim (Tintin im Original) zum ersten Mal jene Gestalt an, die ihn zum Symbol europäischer Comics machen sollte – mutig, neugierig und immer in Bewegung, begleitet von seinem treuen Hund Struppi.

Die Geschichte entstand im Umfeld der kolonialen Denkweise der 1930er-Jahre, als Hergé für die belgische Zeitung Le Vingtième Siècle arbeitete. Tim reist in den Kongo, begegnet wilden Tieren, Verbrechern und Einheimischen – eine Mischung aus Humor, Abenteuer und visueller Erzählkunst, gezeichnet im später berühmten „Ligne claire“-Stil.

Doch das Album ist auch umstritten: Die Darstellung Afrikas und seiner Bewohner spiegelt das koloniale Weltbild seiner Zeit wider und wird heute kritisch betrachtet. 1946 überarbeitete Hergé das Werk, kolorierte es neu und entschärfte einige Szenen.

Trotz der Debatten bleibt Tim im Kongo ein Meilenstein der Comicgeschichte. Es zeigt den Beginn von Hergés erzählerischer Reife und seinen einzigartigen Rhythmus zwischen Humor und Action.

Heute gilt das Album als Zeitdokument und Kunstwerk zugleich – ein Stück Comicgeschichte, das man mit kritischem Blick, aber auch mit Anerkennung für seine Bedeutung lesen sollte.